Arganöl – Wirkung und Anwendung für die Haut

Von Dr. Christoph Theurer
02. Oktober 2024

Arganöl besitzt hochwertige Inhaltsstoffe und ist vielseitig einsetzbar, beispielsweise in der Haut- und Haarpflege oder als Speiseöl. In Marokko, wo es herkommt, gilt es schon lange als Heilmittel. Wofür Arganöl gut ist, wie es wirkt und gegen welche Hauterkrankungen und anderen gesundheitlichen Beschwerden es eingesetzt werden kann, erfahren Sie in diesem Beitrag.

Zusammenfassung:

Was ist Arganöl und wie wird es gewonnen?

Arganöl wird aus marokkanischen Arganbäumen gewonnen und besitzt hochwertige Inhaltsstoffe. Neben seiner Verwendung als Speiseöl ist es auch als traditionelles Pflegemittel, besonders in der Haut- und Haarpflege, sehr beliebt. Eine Argannuss enthält nur zwei bis drei Samen, die per Hand entnommen werden müssen und das wertvolle Öl enthalten. Zum Verzehr bestimmtes Öl wird aus gerösteten Samen gewonnen; kosmetisches Arganöl sollte eher kalt gepresst werden. Zur Herstellung eines Liters Öl werden etwa 30 Kilogramm Argannüsse benötigt. Aufgrund seines aufwendigen Herstellungsprozesses ist das Öl sehr wertvoll.

Wichtige Inhaltsstoffe von Arganöl und ihre Wirkung für die Haut

Das natürliche Öl des Arganbaums enthält wertvolle Inhaltsstoffe, die verschiedene Funktionen im menschlichen Körper erfüllen und unterstützen. Die wichtigsten enthaltenen Stoffe sind Tocopherole (Vitamin E), Antioxidantien und hochwertige Fettsäuren. Folgende Stoffe kommen in Arganöl vor:

Linolsäure

Die zu den ungesättigten Fettsäuren gehörende Linolsäure ist am Aufbau von Ceramiden beteiligt. Diese Fette wiederum sind dafür verantwortlich, die Hautbarriere zu erhalten und die oberste Hautschicht immer wieder neu zu bilden. Darüber hinaus wirkt Linolsäure entzündungshemmend und trägt so dazu bei, dass die Haut geschützt ist. Außerdem versorgt die Fettsäure die Haut mit Feuchtigkeit und stärkt ihre Elastizität. Neben Linolsäure enthält Arganöl auch weitere ungesättigte Fettsäuren, wie Ölsäure, die allgemein den Zellaufbau unterstützen.

Vitamin E

Das fettlösliche Vitamin E, auch unter dem Fachbegriff Tocopherol bekannt, ist für den Körper sehr wichtig. Es handelt sich um ein Antioxidans, das freie Radikale im Körper fängt und neutralisiert. Vereinfacht gesagt heißt das, dass schädliche Stoffe, die entweder bei Stoffwechselprozessen als Nebenprodukte anfallen oder durch äußere Einflüsse wie UV-Licht entstehen und die Zellen angreifen könnten, durch Vitamin E eliminiert werden. So trägt es zum Erhalt der Hautgesundheit bei und schützt darüber hinaus das Immunsystem.

Carotinoide

Diese fettlöslichen Pigmente verleihen dem Arganöl seine charakteristisch gelblich-rote Färbung. Im Körper werden einige dieser Stoffe in Vitamin A umgewandelt, das nicht nur für die Sehfähigkeit entscheidend ist, sondern auch das Immunsystem stärkt.

Mit Arganöl das Gesicht und den Körper pflegen

Das Wissen, dass Arganöl gut für die Haut ist, nutzen marokkanische Frauen schon seit Jahrhunderten. Das Öl besitzt entzündungshemmende und antimikrobielle Eigenschaften, sodass es besonders gut dafür geeignet ist, die Haut zu beruhigen und Hautunreinheiten entgegenzuwirken. Da es zudem die Talgproduktion reguliert, ohne die Haut dabei auszutrocknen, kann Arganöl auch bei Pickeln und sogar Akne helfen.

Präventiv kann Arganöl außerdem dabei unterstützen, die Entstehung neuer Entzündungsherde zu vermeiden. Es spendet viel Feuchtigkeit, regt die Durchblutung und die Zellregeneration an und wirkt leicht hautstraffend, sodass es sich auch für die Pflege von anspruchsvoller älterer Haut besonders gut eignet. Darüber hinaus kann die Anwendung von Arganöl fehlende Hautlipide ersetzen. Dadurch kann die Haut wieder mehr Feuchtigkeit aufnehmen und die Barrierefunktion der Haut wird gestärkt. Auch für die Haare hat das wertvolle Arganöl viele Vorteile. Es hilft dem Haar dabei, Feuchtigkeit einzuschließen, und unterstützt ein stärkeres Haarwachstum.

Arganöl – Anwendung auf der Haut

Aufgrund seiner positiven Auswirkungen auf die Haut ist Arganöl Bestandteil vieler pflegender Lotionen und Cremes. Sowohl in Anti-Aging-Produkten als auch in Tages- und Nachtcremes ist es ein häufig verwendeter Inhaltsstoff, weil es zwar Feuchtigkeit spendet, gleichzeitig aber nicht fettet. Arganöl kann aber auch pur verwendet werden. Dafür werden einfach einige Tropfen auf die gereinigte, feuchte Haut aufgetragen und sanft einmassiert. Das Öl zieht schnell ein und hinterlässt keinen Fettfilm auf der Haut.

Um die Verträglichkeit sicherzustellen, sollte die dermatologische Unbedenklichkeit des in Pflegeprodukten enthaltenen Arganöls im Labor getestet und bestätigt worden sein. Außerdem empfiehlt sich ein Bio-Produkt, das kalt gepresst wurde – so bleiben die Inhaltsstoffe am besten erhalten und das Öl ist besonders hochwertig.

Bepanthol® DERMA – Pflegeprodukte mit hochwertigem Arganöl

Die Produkte der Bepanthol® DERMA Hautpflegeserie enthalten neben Glycerin und Dexpanthenol auch hochwertige Lipide: Sheabutter und Arganöl. Die beruhigende, feuchtigkeitsspendende und hautstraffende Wirkung des Öls pflegt trockene und gereizte Haut optimal und lindert möglichen Juckreiz – egal ob im Gesicht, an den Händen oder am gesamten Körper.

Weitere Tipps zur Anwendung von Arganöl

  • Arganöl ist bestens zum sanften Reinigen der Augen und Augenumgebung sowie zum Entfernen von Make-up geeignet.
  • Für eine besonders intensive Anti-Falten-Behandlung bietet sich eine Arganöl-Maske an. Diese kann auch selbst angemischt werden.
  • Als Kopfhautpflege kann Arganöl vor der Haarwäsche einmassiert werden. Nach einer Einwirkzeit von etwa 15 Minuten wird es ausgewaschen und pflegt so Kopfhaut und Haare zugleich.
  • Arganöl gilt als Wundermittel gegen Narben und Dehnungsstreifen. Zwar verschwinden die Hautveränderungen nicht, doch eine regelmäßige Pflege mit Arganöl trägt dazu bei, dass Narben deutlich verblassen und so weniger auffallen.
  • Für Männer ist Arganöl die optimale Pflege nach dem Rasieren. Es beruhigt die Haut, beugt Entzündungen vor und spendet Feuchtigkeit.

Arganöl bei (Haut-)Erkrankungen anwenden

Verschiedene Hauterkrankungen, darunter auch einige Ekzeme und Psoriasis, reagieren positiv auf Arganöl und die auftretenden Symptome können durch eine Basispflege mit Produkten, die das Öl enthalten, häufig gelindert werden. Auch gegen schuppende Kopfhaut ist Arganöl wirksam, da es die Kopfhaut mit Feuchtigkeit versorgt, ohne zu fetten. Dafür sollte eine Kur am besten über Nacht einwirken können.

Insbesondere trockene, gerötete und juckende Haut, die sowohl bei Schuppenflechte als auch bei Rosazea und Neurodermitis auftritt, ist für Betroffene oft sehr belastend. Arganöl pflegt die angegriffene Haut und kann sowohl den Juckreiz mindern als auch die Haut mit Fett und Feuchtigkeit versorgen.

Auch bei einigen systemischen Erkrankungen kann Arganöl angewendet werden. Da es dabei hilft, schädliches LDL-Cholesterin zu reduzieren, wirkt es sich positiv auf Herzkreislauf-Beschwerden, Arteriosklerose, Bluthochdruck und Durchblutungsstörungen aus.

Häufig gestellte Fragen