Juckreiz: Ursachen verstehen
und behandeln

Von Dr. Christoph Theurer
23. September 2024

Es juckt, es kribbelt, es brennt: Juckreiz kann einen regelrecht auf die Palme bringen. Er lenkt uns von der Arbeit ab, raubt uns den Schlaf und belastet unseren Alltag, wenn seine Ursache nicht schnell behoben wird. Ob Allergien, Ekzeme oder innere Erkrankungen – wer die Gründe für den eigenen Juckreiz kennt, kann die belastenden Symptome lindern. Bei trockener, juckender Haut ist Hautpflege das A und O. Mit den richtigen Pflegeprodukten hat das unaufhörliche Kratzen bald ein Ende.

Inhalt:

Das passiert bei Juckreiz

Juckreiz wird in Fachkreisen auch als Pruritus bezeichnet und wird unterschieden in akuten Pruritus und chronischen Pruritus, der über mindestens 6 Wochen anhält. Generell kann Pruritus unterschiedliche Ausmaße annehmen: vom plötzlichen Juckreiz am ganzen Körper mit oder ohne Ausschlag, über trockene, juckende Haut im Gesicht bis hin zu Juckreiz im Intimbereich. Das Jucken ist ein Alarmsignal der Haut: Es setzt uns bei Unverträglichkeiten, Insektenstichen, Hautkrankheiten, Leber- und Nierenerkrankungen oder Stoffwechselstörungen in Alarmbereitschaft und sagt uns: „Irgendetwas stimmt da nicht!“

Zu Juckreiz kommt es, wenn Nerven in der Haut gereizt werden. Diese reagieren auf verschiedene Stoffe aus der Haut und aus dem Blut und senden Signale an das Gehirn. Dort wird das Verlangen, sich zu kratzen, zu scheuern oder zu reiben, erzeugt.

Häufig lindert Kratzen den Juckreiz jedoch nur kurzfristig oder kann ihn sogar noch verschlimmern. Der Drang zum Kratzen kann unstillbar und quälend werden und zu blutigen Verletzungen der Haut führen. Daher ist es sinnvoll, frühzeitig etwas gegen Juckreiz zu tun. Besonders, wenn starker Juckreiz am ganzen Körper auftritt oder er mit Gelenkschmerzen einhergeht, sollte man genauer nach der Ursache forschen.

Begleitende Symptome von Juckreiz

Juckreiz selbst ist keine Erkrankung, sondern ein Symptom für sich. Das Jucken kann mit einer Reihe von Begleiterscheinungen einhergehen, die durch zugrundeliegende Infektionen, Hauterkrankungen und durch das fast unvermeidbare Kratzen hervorgerufen werden. Dazu zählen:

  • Hautrötungen
  • Bläschenbildung
  • Schuppige Haut
  • Schwellungen
  • Hautverdickung
  • Trockene, rissige Haut
  • Quaddeln
  • Juckende Knötchen
  • Schmerzen oder Brennen1

Neben den körperlichen Symptomen kann chronischer Juckreiz auch psychisch zur Belastungsprobe werden. Das ständige Kratzen wirkt sich auf die Lebensqualität der Betroffenen aus. Schlafstörungen, Stimmungsschwankungen, Scham und Isolation sind mögliche Folgen der ständigen Belastung.2

Ursachen für Juckreiz der Haut

Was kann Juckreiz auslösen? Von Hauterkrankungen über Infektionen bis hin zu psychischen Ursachen: Die möglichen Gründe für Juckreiz sind vielfältig. Manchmal liegen die Ursachen tiefer, doch oft sind die Ursachen für juckende Haut auch ganz simpel.

Juckreiz durch trockene Haut

Besonders in den Wintermonaten trocknet die Haut schnell aus - draußen durch die kalte Luft und drinnen durch die Heizungsluft. Diese trockene, strapazierte Haut kann schnell zu Juckreiz führen. Besonders bei älteren Menschen kann dies darüber hinaus zu einem Austrocknungsekzem führen, das den Juckreiz weiter verstärkt. Auch Medikamente können trockene, juckende Haut verursachen.3

Juckreiz aufgrund einer Erkrankung

Während Juckreiz harmlose Ursachen wie trockene Haut oder Stress haben kann, gibt es auch schwerwiegender Gründe. Denn gerade bei einem Juckreiz am ganzen Körper können auch ernsthafte Erkrankungen wie Diabetes, Nieren- oder Lebererkrankungen, oder sogar Krebserkrankungen dahinterstecken. Bei anhaltendem Juckreiz am ganzen Körper sollten Betroffene daher aufhorchen und sich zeitnah ärztliche Hilfe suchen.

Auch eine Reihe von Hauterkrankungen wie Neurodermitis, Schuppenflechte, Nesselsucht oder Pilzinfektionen sowie manche Stoffwechselerkrankungen können mit Juckreiz verbunden sein. Oft verstärkt sich dieser in der Nacht. Das kann daran liegen, dass wir am Abend zur Ruhe kommen und die Reize und Eindrücke des Tages den Signalen unseres eigenen Körpers Platz machen.

Allergien

Jeder Allergiker kann ein Lied davon singen: Allergien gehen oft mit Juckreiz einher, etwa bei Heuschnupfen an Augen und Nase. Bei systemischen Ursachen, zum Beispiel einer Unverträglichkeit auf ein eingenommenes Medikament, kann es auch zu Juckreiz am ganzen Körper kommen.

Juckreiz in der Schwangerschaft

In der Schwangerschaft arbeiten die Hormone auf Hochtouren. Die hormonelle Umstellung kann sich auf den Feuchtigkeitshaushalt der Haut auswirken. Die möglichen Folgen: trockene Haut und Juckreiz. Bei sehr starkem Juckreiz und zusätzlichen Hautveränderungen wie Bläschen, Rötungen oder Ausschlag sollten Schwangere unbedingt einen ärztlichen Rat einholen.

Psychische Ursachen

Juckreiz kann auch psychisch bedingt sein. So können sich die Symptome einiger Hauterkrankungen wie Nesselsucht oder Neurodermitis durch Stress verschlechtern. Auch Angst- und Schlafstörungen sowie Depressionen treten oft in Kombination mit Juckreiz auf und können diesen auslösen und den verlauf sowie die Stärke der Ausprägung beeinflussen.4

Mögliche Ursachen für Juckreiz im Überblick

  • Trockene Haut: z. B. durch Heizungsluft in den Wintermonaten
  • Hauterkrankungen: z. B. Neurodermitis, Schuppenflechte oder Nesselsucht
  • Allergien und Hautreizungen: Reaktionen auf Kosmetika, Reinigungsmittel, Textilien, Hitze; Sonnenbrand, auf bestimmte Nahrungsmittel, Histamin oder Zusatzstoffe
  • Tierkontakt: z. B. Insekten- oder Quallenstiche
  • Infektionen: durch Pilze, Viren, Bakterien oder Parasiten wie Läuse und Krätzmilben
  • Innere Erkrankungen: Erkrankungen der Nieren, der Leber oder des Stoffwechsels; Krebs; rheumatische Erkrankungen
  • Medikamente: Nebenwirkungen oder allergische Reaktionen auf bestimmte Arzneimittel
  • Erkrankungen der Nerven oder Psyche: Stress, psychische Erkrankungen wie Skin-Picking
  • Schwangerschaft: Verschiedene hormonelle und physiologische Veränderungen5

Was hilft gegen Juckreiz?

So vielfältig wie die Ursachen von Juckreiz sind auch seine Behandlungsmöglichkeiten. Was gegen Juckreiz hilft, hängt von der zugrundeliegenden Ursache ab. Bei Erkrankungen, egal ob auf der Haut oder innerlich, empfiehlt sich ein Besuch in der ärztlichen Praxis, um therapeutisch optimal eingestellt zu werden. Da die Ursachen für Juckreiz so vielfältig sein können, gibt es auch keine allgemeingültige, einheitliche Therapie. Unterschieden wird dabei in die ursächliche Therapie und die symptomatische Therapie.

Bei der ursächlichen Therapie wird – wie der Name schon erahnen lässt – die Ursache für den Juckreiz behandelt. Handelt es sich beispielsweise um eine Kontaktallergie, sollte der Auslöser fortan gemieden werden. Ist der Auslöser für den Juckreiz psychischen Ursprungs, so kann eine psychiatrische Behandlung angemessen sein. Allerdings kommt es durch die ursächliche Therapie nur selten zu einem Abklingen des Juckreizes, weshalb zusätzlich eine symptomatische Therapie erfolgen sollte.6 Für alle, die unter trockener Haut leiden, heißt es: pflegen, pflegen, pflegen! Denn trockene Haut kann Juckreiz sowohl auslösen als auch verstärken.

Trockene, juckende Haut pflegen

Trockene Haut juckt – die richtige Pflege spielt bei Juckreiz daher eine wesentliche Rolle. Mit zielgerichteten Hautpflegemaßnahmen und den richtigen Pflegeprodukten können Betroffene die Beschwerden effektiv lindern.

Die Produktreihe von Bepanthol® DERMA wurde speziell für trockene und empfindliche Haut entwickelt und dermatologisch getestet. Neben Körperlotionen gibt es auch spezielle Produkte für das Gesicht und die Hände. Alle Produkte enthalten Niacinamid (Vitamin B3), das aktiv dabei unterstützt, Juckreiz zu lindern.

Die spezielle Rezeptur von Bepanthol® DERMA setzt bei einer der Hauptursache von trockener Haut an – dem gestörten Hautregenerationsprozess. Der B5-Regenerations-Komplex mit Dexpanthenol (Provitamin B5), Niacinamid (Vitamin B3), natürlichen Lipiden wie Sheabutter und Arganöl, physiologischem Lipid sowie Glycerin unterstützt die Regeneration der Haut und hilft, die Hautschutzbarriere zu stärken. Das ist gerade bei juckender und gereizter Haut wichtig.

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Die Bepanthol® Derma Hautpflegeserie beruhigt juckende, trockene Haut ab der ersten Anwendung und pflegt langanhaltend – von innen nach außen.

Weitere Tipps und Hausmittel gegen Juckreiz

  1. Kratzen vermeiden: Statt zu kratzen, können Betroffene die Haut leicht abklopfen, um Reizungen zu vermeiden. Das Kratzbedürfnis kann stattdessen auf eine Decke oder ein Kratzkissen gelenkt werden. Außerdem kann helfen: Fingernägel kurz schneiden, juckende Stellen abkleben und nachts Baumwollhandschuhe tragen.
  2. Kühlen: Je nach Hautzustand eine kühlende Salbe, Creme oder Lotion auftragen. Auch feuchte Umschläge oder eine kalte Dusche können Linderung bringen. Bei hohen Temperaturen nach Möglichkeit klimatisierte Räume aufsuchen und kühlende Sprays verwenden.
  3. Milde Hautreinigung: Milde Reinigungsprodukte und lauwarmes Wasser verwenden, um die Haut weniger auszutrocknen. Häufiges Waschen und Baden vermeiden und die Haut anschließend trockentupfen, statt zu reiben.
  4. Haut pflegen: Einmal täglich, am besten nach dem Duschen, die Haut mit einer Feuchtigkeitscreme eincremen, um Trockenheit vorzubeugen.
  5. Luftige Kleidung tragen: Weiche, luftige Kleidung aus Baumwolle tragen, um Reizungen zu vermeiden. Wolle oder synthetische Stoffe meiden.
  6. Reizstoffe meiden: Den Kontakt mit Stoffen vermeiden, die die Haut möglicherweise reizen könnten. Auf sehr heißes, stark gewürztes Essen, große Mengen heißer Getränke und Alkohol verzichten.
  7. Stress reduzieren: Stress verringern und Entspannungsmethoden anwenden. Gegebenenfalls professionelle Hilfe in Anspruch nehmen, um chronischen Stress zu vermeiden.7

Häufig gestellte Fragen