Von Dr. Christoph Theurer
24. Oktober 2024
Hautausschlag, trockene, rissige Haut oder Bläschen an den Handinnenflächen – Ekzeme an den Händen sind eine Entzündung der Haut. Sie können akut oder chronisch auftreten, sind aber in den meisten Fällen nicht ansteckend. Das Ekzem an Fingern oder Handflächen kann sich durch Rötungen, schuppende Haut, Risse, Bläschen an der Hand oder Juckreiz äußern. Häufig sind die Veränderungen an der Haut schmerzhaft, was den Alltag der Betroffenen stark einschränken kann. Was sind die Ursachen des Handekzems und was hilft wirklich gegen entzündete und trockene Hände?
Zusammenfassung:
Symptome eines Handekzems
Egal, ob die Hautekzeme an Fingern, Handflächen oder am Handrücken auftreten, Ekzeme an der Hand können sich durch verschiedene unangenehme Symptome bemerkbar machen, die das tägliche Leben stark beeinträchtigen. Folgende Probleme können bei trockenem Ausschlag am Handrücken oder extrem trockenen Händen mit Ausschlag auftreten:
- Stark juckende Haut
- Sehr trockene und rissige Haut
- Schmerzempfindliche Hautstellen
- Verdickte, lederartig wirkende Haut
- Schuppenbildung und Abblättern der Haut
- Ekzem-Bläschen, z. B. am Finger, gefüllt mit klarer Flüssigkeit
- Schmerzhafte Risse an den Händen
Die häufigsten Handekzem-Ursachen
Handekzeme entstehen oft durch eine wiederholte Schädigung der Hautbarriere. Diese kann zum Beispiel durch zu häufiges Waschen oder zu scharfe Reinigungsmittel gestört werden. Besonders in medizinischen Berufen wird sehr häufiges Händewaschen oder -desinfizieren oft zum Auslöser eines Handekzems.
Aber auch das dauerhafte Tragen von Schutzhandschuhen, direkter Kontakt mit ätzenden Flüssigkeiten oder eine hohe Beanspruchung bei handwerklichen Tätigkeiten, wie im Gartenbau, in der Floristik oder im Baugewerbe, können die Haut an den Händen in Mitleidenschaft ziehen. Auch Friseur*innen und Reinigungskräfte sind durch den Kontakt mit chemischen Färbe- oder Reinigungsmitteln häufig von einem Handekzem betroffen.
Achtung: Wenn ein Handekzem erstmalig auftritt und mit starkem Juckreiz einhergeht, sollte eine dermatologische Praxis aufgesucht werden, da es sich auch um einen ansteckenden Hautpilz handeln könnte.
Ursachen für ein chronisches Handekzem
Bei manchen Menschen können die Veränderungen der Haut chronisch werden. Von einem chronischen Handekzem spricht man, wenn die Symptome länger als drei Monate anhalten oder mindestens zweimal im Jahr in ähnlicher Intensität auftreten.
Häufige Ursachen für ein chronisches Handekzem sind Kontaktekzeme bzw. ein sogenanntes allergisches Ekzem oder atopisches Handekzem, welches beispielsweise im Zusammenhang mit einer Neurodermitis auftritt. Auch andere Erkrankungen wie Schuppenflechte können ein Hautekzem an der Hand auslösen.
Handekzem: mögliche psychische Ursachen
Den engen Zusammenhang zwischen der Haut und unserer psychischen Verfassung erkennt man schon an Redewendungen wie „Das geht mir unter die Haut“ oder „Das ist zum Aus-der-Haut-fahren“. Die Haut reagiert direkt auf Emotionen wie Furcht oder Scham – mit einer Gänsehaut oder indem wir rot werden.
So ist es auch keine Überraschung, dass die Psyche bei der Entstehung von chronischen Handekzemen ebenfalls eine Rolle spielen kann. So können psychischer oder körperlicher Stress ein Handekzem auslösen. Konflikte am Arbeitsplatz und in der Partnerschaft oder gar traumatische Ereignisse wie ein Unfall oder der Verlust eines Angehörigen können Ekzeme auslösen und dazu beitragen, dass Schübe auftreten.
Auch umgekehrt kann die chronische Erkrankung den Betroffenen schwer zu schaffen machen: Immer wiederkehrende Schübe mit Juckreiz und Schmerzen können dazu führen, dass Betroffene einem hohen Leidensdruck ausgesetzt sind, und es kann sogar zu Depressionen oder Angststörungen kommen.
Welche Arten von Handekzemen können auftreten?
Die verschiedenen Formen eines Ekzems unterscheiden sich sowohl anhand ihres Aussehens als auch in der Ursache. Man unterscheidet bei Handekzemen hauptsächlich drei häufig auftretende Varianten.
Dyshidrosiformes Handekzem
Das dyshidrosiforme Handekzem wird auch als dyshidrotisches Handekzem bezeichnet und tritt häufig bei jungen Erwachsenen auf. Es macht sich oft mit stark juckenden Bläschen am Finger bemerkbar, die schubweise auftreten. Die Bläschen sind mit einer klaren Flüssigkeit gefüllt und haben eine Größe von etwa 0,1 cm. Bei einer starken Entzündung können sich die Bläschen vergrößern oder ineinander übergehen.
Auslöser für das dyshidrotische Handekzem können Allergene wie Nickel oder Duftstoffe aus Kosmetikprodukten sein. Aber auch Stress und psychische Anspannung können eine Rolle bei der Entstehung spielen. Das dyshidrosiforme Handekzem kann auch bei erblich bedingten Hauterkrankungen auftreten, beispielsweise im Zusammenhang mit Neurodermitis oder Schuppenflechte.
Atopisches Handekzem
Unter einer Atopie versteht man die erblich bedingte (genetische) Neigung zu einer verstärkten allergischen Reaktion auf Umweltreize, die normalerweise harmlos sind. Die Menschen, die unter einer atopischen Neigung leiden, bekommen zum Beispiel häufig Heuschnupfen, allergisches Asthma oder Neurodermitis – auch als atopisches Ekzem bekannt.
Betroffene, die unter einer Neurodermitis leiden, haben von Natur aus eine sehr trockene und empfindliche Haut – so ist auch die Hautbarriere an den Händen instabil und die Haut sehr empfindlich. Beim atopischen Handekzem kommt es typischerweise zur Bildung von Schuppen, Rissen und Bläschen. Die Haut kann auch verdickt sein und sich lederartig anfühlen. Besonders störend sind der oft auftretende Juckreiz und die erhöhte Schmerzempfindlichkeit. Häufig betroffen sind die Handrücken, die Finger, die Fingerkuppen und die Handgelenksbeugen, auch die Handinnenflächen können in Mitleidenschaft gezogen sein.
Hyperkeratotisch-rhagadiformes Handekzem
Diese Ekzem-Art ist durch eine übermäßige Verhornung und schmerzhafte Einrisse der besonders trockenen Haut (Schrunden oder Rhagaden genannt) gekennzeichnet. Sie tritt häufig an den Handinnenflächen, aber auch an den Fußsohlen auf und verläuft meist chronisch. Eine genaue Ursache lässt sich in vielen Fällen nicht ausmachen: Atopie, Kontaktallergie oder eine chronische Hautreizung sind mögliche Auslöser. Besonders häufig sind Männer zwischen dem 30. und 60. Lebensjahr betroffen.
Handekzeme behandeln – aber wie?
Was hilft bei Handekzem? Bei der Behandlung des Handekzems kommt es schon bei den Basismaßnahmen auf die richtige Pflege der empfindlichen Haut an: Die Hände sollten nicht zu häufig gewaschen werden. Bei der Wahl des Reinigungsmittels sollte ein mildes und pH-hautneutrales Waschgel genutzt werden, das der Haut wichtige feuchtigkeitsspendende Inhaltsstoffe schon beim Waschen zuführt. Nach der Reinigung braucht die Haut eine regenerierende Pflege, die sie langanhaltend mit Feuchtigkeit versorgt.
Regenerierender Handbalsam von Bepanthol® DERMA
Der regenerierende Handbalsam von Bepanthol® DERMA ist bei zu Ekzemen neigender Haut bestens geeignet und beruhigt die juckende und trockene Haut an den Händen ab der ersten Anwendung:
- Enthält natürliche Fette wie Sheabutter und Arganöl, die die fehlenden Lipide in der Haut ersetzen können.
- Dexpanthenol unterstützt die tieferen Hautschichten dabei, neue Zellen zu bilden und die Haut von innen heraus zu regenerieren.
- Das enthaltene Glycerin spendet sofortige Feuchtigkeit, die bis zu 48 Stunden anhält. Studien haben gezeigt, dass das Glycerin positive Auswirkungen auf die Hautfeuchtigkeit hat und sich daher als Basispflege für zu Ekzemen neigende Haut sehr gut eignet.
Wichtig: Bei Verdacht auf ein chronisches Handekzem sollte immer ärztlicher Rat eingeholt werden, um die Ursachen des Ekzems zu ergründen. In einer dermatologischen Praxis können bei Bedarf auch Medikamente oder eine kortisonhaltige Salbe verschrieben werden.
Handekzem: Beschwerden mit Hausmitteln lindern
Neben den richtigen Pflegemitteln können Hausmittel gegen Handekzeme dazu beitragen, entzündeter und gereizter Haut schnell zu helfen. Bei einem nässenden Ekzem können feuchte Umschläge helfen, die Schmerzen zu lindern. Zur Beruhigung der Haut kann eine Handmaske mit Gurken oder Quark und Honig beitragen. Ein Handbad mit Olivenöl oder Nachtkerzenöl oder ein basisches Handbad mit Natron kann die Haut zusätzlich pflegen und beruhigen.
Weniger Probleme mit Handekzemen dank richtiger Ernährung
Auch von innen können Betroffene dem Körper helfen, die Beschwerden eines Handekzems zu lindern. Da es sich um eine Entzündung der Haut handelt, können entzündungshemmende Lebensmittel auf dem Speiseplan hilfreich sein. Dazu gehören grüner Tee, Ingwer sowie Kurkuma. Beerenfrüchte enthalten viele Antioxidantien, die die Hautbarriere kräftigen können. Omega-3-reiche Lebensmittel wie Leinöl oder Fisch können die Zellmembran stärken und die Haut von innen heraus unterstützen.